Reisebericht zu unserer Blauen Reise 2005:
Marmaris - Rhodos - Symi - Datça - Aktur - Bencik -
Turgut - Kiz Kuzu - Loryma - Armali - Marmaris



Ende August 2005 starteten wir von Marmaris aus zu unserer 6. Blauen Reise, wieder auf einer für uns neuen Strecke.

Mit viel Bewegung nach Rhodos
Die Überfahrt Marmaris - Rhodos war bewegt, aber mit Hilfe eines Reisekaugummis gut zu überstehen. Lediglich das Umherlaufen an Deck sollte man weitestgehend vermeiden und sich stattdessen lieber einen Sitzplatz und eine Möglichkeit zum Festhalten suchen.
In Rhodos angekommen hatten wir wenig Lust auf eine einstündige Fahrt mit dem Taxi zur antiken Stadt Lindos, sondern bummelten lieber gemütlich durch den Hafen und die Altstadt.
Nach dem Abendessen an Bord zogen wir erneut los, auf der Sokratesstraße und den angrenzenden Plätzen war es nun ordentlich voll und es galt das Motto "sehen und gesehen werden".

Wir verbrachten die Nacht im Containerhafen von Rhodos (ob man die türkischen Schiffe nicht in den kleinen Yachthafen lassen wollte?) und nahmen am folgenden Morgen die nächste Überfahrt in Angriff: Auf zur kleinen griechischen Insel Symi!

Delfine brachten uns nach Symi
Die Überfahrt verlief ähnlich wie die gestrige, allerdings zeigten sich heute zu unserer Begeisterung 2 Delfine.
Unsere Besatzung machte uns im Vorfeld ein wenig Angst, so nach dem Motto "wir gucken mal, falls es zu stürmisch ist, müssen wir einen Tag länger auf Rhodos bleiben". Ob dies Spaß oder Ernst war? Wir waren uns nicht sicher ...

Mittags erreichten wir Symi und ankerten in einer Bucht mit steil abfallenden Felswänden. Endlich: Unsere erste Badepause auf dieser Blauen Reise!

Nachmittags, als die Fähren der Tagesausflügler von Rhodos Symi verlassen hatten, liefen wir dann zusammen mit einer Reihe weiterer Blaue-Reise-Schiffe in den Hafen von Symi ein. Ein gemütliches kleines Örtchen mit phänomenaler Hanglage, in das wir uns sofort verliebten!

Unmengen von Fotos haben wir hier "geschossen".

Obwohl es ziemlich heiß war, machten wir uns auf, Symi zu erkunden: Wir liefen am Hafen entlang, zum Uhrturm, zu einer der Kirchen, und und und ... Nach dem Abendessen folgte ein 2. Bummel.

Später genossen wir noch vom Schiff aus das Gefühl, mitten im Zentrum dieses gemütlichen kleinen Ortes zu liegen. Geschlafen haben wir wie immer an Deck, nach und nach hatten sich inzwischen fast alle Mitreisenden dazu entschlossen.

Griechische Extra-Kultur vor der türkischen Küste
Nächster Morgen: Wir verließen den Hafen und fuhren zum anderen Ende der Insel, dort schauten wir uns das Kloster Panormitis an.

Dieser "Programmpunkt" stand zwar in der gebuchten Reisebeschreibung, war aber eigentlich nicht vorgesehen.
Zwischen Kapitän und Gästen ergaben sich daraufhin ein paar "Unstimmigkeiten", die zum Teil vom Koch angezettelt wurden. Leider fehlten uns die sprachlichen Mittel, um richtig durchzublicken. Mittags schmollte der Koch und der Kaptan kochte unser Essen ...

Frisch gestärkt folgte die dritte, die stürmischste Überfahrt: Zurück an die türkische Küste, nach Datça!
Dort kamen wir am späten Nachmittag an und nutzten die 1.5 Stunden Landgang, um unser Lieblings-Seifenlädchen zu besuchen und dort natürlich auch einzukaufen ...

Anschließend fuhren wir noch 2 Stunden in den Sonnenuntergang hinein, bis wir gegen 21:00 in der Bucht von Aktur vor Anker gingen.
Wir waren jetzt also entlang der Datça-Halbinsel Richtung Osten (Marmaris) unterwegs.

Hungrig sprangen wir noch mal schnell ins Meer, genossen das von der Fahrt noch warme Duschwasser und freuten uns, daß sich der Koch wieder beruhigt hatte, seine demonstrativ gepackte Reisetasche aus dem Durchgang verschwunden war und er leckeren Balik auf den Tisch brachte.

Im weiteren Verlauf dieses Abends waren wir ein wenig albern, fanden heraus, daß eine der Mitreisenden Yogalehrerin ist und entwickelten - in Anlehnung an unseren Reiseveranstalter - die Idee von Yoga TOURS ...

Blaue Reise ganz normal
Der kommende Tag war ein typischer "Blaue-Reise-Tag", den wir in der Bucht von Bencik mit Schwimmen, Schnorcheln und Faulenzen verbrachten. Mit anderen Worten: Uns ging es so richtig gut!

Nachmittags wechselten wir die Bucht und die gesamte Gruppe machte sich zu Fuß auf den Weg ins Dorf Turgut. Leider ist der Ort inzwischen durch Jeepsafaris und Dörfertouren ein wenig touristisch angehaucht, doch der Çay Bahçesi gehörte uns alleine und wir hatten eine Menge Spaß.

Am Abend gab es das für eine Blaue Reise obligatorische Barbecue.

Blaue Reise fast normal
Der nächste Tag verlief ähnlich entspannend: Vormittags liefen wir über den roten Sand von Kiz Kuzu, nachmittags wechselten wir in eine Bucht kurz vor Bozburun. Hier veranstalteten wir - besser spät als nie - eine Seenotrettungsübung und testeten eine der Schwimmwesten.

Abends zauberte ein Mitreisender ein Video einer anderen Blaue Reise hervor, das sogleich geguckt wurde.

Ein gewaltiges Ende
Der letzte Morgen auf See: Schon um 7:00 verließen wir die Bucht und fuhren um die Bozburun-Halbinsel herum zur Loryma-Festung. Wir genossen den Sonnenaufgang aus dem Schlafsack heraus und blieben noch gemütlich liegen, bis wir unser Ziel gegen 9:00 erreicht hatten.

Dann zum "Waschen" fix ins Meer gesprungen, anschließend frühstücken und schon setzte unser Kaptan uns mit dem Beiboot zur Festung über. Wir kletterten ein wenig herum, badeten noch einmal, anschließend ging es auch schon weiter, denn wir hatten heute noch einen weiten Weg vor uns.

Nach einer letzten Badepause in Armali erreichten wir gegen 17:00 Marmaris. Nach den Tagen in den Buchten genossen wir es, mal wieder im Hafen zu liegen und schwärmten aus zum Shopping.

Die Hälfte der Gruppe mußte am nächsten Tag schon wieder nach Hause fliegen, wir hatten zum Glück noch 2 schöne Wochen in Turunç vor uns.

Zu guter letzt wurden wir in dieser Nacht von einem gewaltigen Gewitter überrascht und mussten blitzartig unser Schlafzeug ins Innere des Schiffes retten. Leider waren die Koffer noch nicht gepackt und unsere Kabine nach einer Woche Lotterleben so "vollgekörmelt", daß an eine ordentlich Schlafposition nicht zu denken war.

Wir nahmen es gelassen und frühstückten schon gegen 7:00 auf den noch ziemlich nassen Sitzpolstern, zum Glück wurde es wieder ein schöner und sonniger Tag.

Unser Schiff: die Ugurlu 1
Bei der Vorfreude auf eine solche Reise stellt man sich gedanklich wohl immer das Schiff vom letzten Jahr vor ...
Von daher konnte die Ugurlu 1 nicht ganz unsere Erwartungen erfüllen:

Auf der Toilette mußte wieder gepumpt werden, was aber nicht allzu tragisch war, da es gut funktionierte.
Mehr vermissten wir schon die Duschkabine ... das ewig nasse Clopapier war schon lästig ...

Bemängeln mußte man leider die Sauberkeit der Toilette bei Bezug der Kabine, eine Grundreinigung hatte hier wohl nicht stattgefunden.
Überhaupt: Anders als auf anderen Schiffen fand das Putzen hauptsächlich in Form von Versprühen eines Raumsprays, Duftnote Orkide statt.
Leider veredelte man damit auch einmal aus Versehen unsere Nachmittagsplätzchen ...

Die Besatzung
Erstmalig auf einer unseren Blauen Reisen harmonierte die Besatzung nicht. Nur der Kapitän und das Schiff gehörten "zusammen", der Koch war nur für diese eine Woche aushilfsweise an Bord. Über ihn haben wir ja schon ein wenig erzählt.

Das Essen war sehr lecker, über die Menge gab es bei den Mitreisenden unterschiedliche Auffassungen. Wir finden es ok, wenn die Platten "geputzt" und nicht Berge ins Meer gekippt werden ...

Das Beste war unser Schiffjunge, irgendetwas schien mit ihm nicht zu stimmen:
Für einen Schiffsjungen war er schon recht alt und erstaunlich wenig flink. Auf der Überfahrt nach Rhodos wurde er etwas seekrank, er übte noch Seemannsknoten zu machen, beim Gemüseschnippeln half er nie mit, beim Decken des Tisches vergaß er schon mal die Teller und das ganze Servieren ging ihm nicht sonderlich leicht von der Hand.

Des Rätsels Lösung haben wir erst nach einigen Tagen an Bord herausbekommen:
Er war "im wirklichen Leben" Möbelverkäufer, frisch geschieden mit Kind und nun auf der Suche nach einer Engländerin, die ihn heiraten und nach England mitnehmen sollte. Aha!
Da war unsere Gruppe natürlich eine echte Enttäuschung für ihn, denn:

Unsere Mitreisenden
Erstmalig war außer uns nur ein weiteres jüngeres Pärchen an Bord, alle anderen waren so ca. zwischen 55 und 65 Jahre alt: Zwei Jungs, zwei Freundinnen und zwei Schwäger.
Nur drei von uns hatte noch keine Blaue-Reise-Erfahrung, doch so türkeiverrückt wie wir war außer uns doch keiner ...

Wir wurden eine gute Truppe und es herrschte ein netter Umgangston.

Fazit:
Es war çok güzel und nächstes Jahr wollen wir wieder ...

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© Bettina & Richard 2005
last update 03.10.2005
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